Warum es so wichtig ist, seinem Kind ein gutes Vorbild zu sein

Warum es so wichtig ist, seinem Kind ein gutes Vorbild zu sein

Ja, es gibt ätzende Kinder. Häufig liegt das aber auch an den ätzenden Eltern. Generell fallen Negativbeispiele einfach mehr auf. Was einigen Menschen dabei leider immer noch nicht klar ist: Kinder sind auch Menschen. Kleine Menschen, die bereits ein eigenes Bewusstsein haben, ebenso wie die Anlagen für ihr späteres Ich. Die Aufgabe der Eltern ist also die Erziehung des Sprösslings, die Mitgabe gesunder Werte und Einstellungen und Beratung und Beistand in der (Persönlichkeits-)Entwicklung.

Generell wird Kindern in unserer Gesellschaft oft viel zu wenig Verständnis entgegengebracht. Eltern haben nicht immer die Möglichkeit ihre Kinder zuhause zu lassen, gerade Alleinerziehende sehen sich oft besonderen Schwierigkeiten hinsichtlich der Bewältigung des Alltags gegenüber. Oft werden alltägliche Erledigungen zum Spießrutenlauf. Das Kind ist müde und quengelig, wirft sich auf den Boden, schreit rum. Umstehende Menschen verdrehen die Augen, lästern über die augenscheinlich unfähige, überforderte Mutter. Ja, es ist nervig, wenn sowas passiert. Und zwar für alle Beteiligten. Die Passanten, die Mutter und ebenso für das Kind! Denn in der Regel tut es das auch nicht zum Spaß. Kinder haben eine viel kürzere Aufmerksamkeitsspanne als Erwachsene, die gleichen Maßstäbe bei ihnen anzusetzen, ist also schlichtweg unfair. Ebenso war die Mutter vielleicht auch mal eine von den Menschen, die hinter vorgehaltener Hand zu ihrer Freundin sagen, dass sie es ja viel besser und ganz anders machen würden, wenn sie ein Kind hätten. Und nun erfährt sie selbst, dass es halt nicht immer so einfach ist, wie man sich das vorstellt. Etwas mehr Toleranz (lässt sich übrigens auf fast alle Lebensbereiche übertragen) würde schon helfen. Es lassen sich halt nicht alle Kinder über einen Kamm scheren, ebenso wie auch nicht alle Menschen gleich sind. Und auch mal freundlich und verständnisvoll zu lächeln, wenn man sieht, dass gerade wieder eine Mutter oder ein Vater verzweifelt versucht, den Nachwuchs zu bändigen und zu einem gesellschaftstauglichen Benehmen zu bewegen, kann jemandem den Tag versüßen. Das hilft den Eltern! Sie sind auch nur Menschen, die ihr Bestes geben.

 

Etwas mehr Toleranz würde schon helfen!

 

Schlussendlich ist es doch so, dass irgendwann im Leben der Zeitpunkt kommt, an dem die Kinder groß werden und ihre eigenen Entscheidungen treffen. Auf die Unterstützung der Eltern werden sie jedoch gerne zurückkommen, auch wenn sie irgendwann auf eigenen Beinen stehen. Da ist es doch schön, wenn ein so gutes Verhältnis vorherrscht, das den Kindern ermöglicht sich auch in schwierigen Situationen vertrauensvoll an ihre Eltern wenden.

Über eine wirklich schöne Geschichte bin ich kürzlich im Internet gestolpert. Ein Vater besorgte für den Geburtstag der Mutter seiner Kinder, von der er inzwischen seit zwei Jahren geschieden ist, Blumen und ein Geschenk, das die Kinder ihr schenken wollten. Er kaufte Brötchen und hatte einen Kuchen bestellt. All das tat er, um seinen Sprösslingen zu zeigen, wie essentiell ein respektvoller Umgang miteinander ist. Selbst dann noch, wenn die Liebe erloschen ist. Er wohnt zwar nicht im selben Haus wie seine Familie, aber das bedeutet für ihn nicht, dass es nicht zu seinem Alltag gehört, dass er regelmäßig Zeit mit seiner Familie verbringt. Seine Söhne sollen zu liebevollen Männern heranwachsen, die achtsam und respektvoll mit Frauen umgehen. Es ist klar, dass es sich hierbei um eine Idealvorstellung handelt, die mit Sicherheit auch nicht immer umsetzbar ist. Oft verändern sich Menschen mit der Zeit so stark, dass ein Auskommen mit ihnen schlichtweg unmöglich oder zumindest sehr schwierig wird, egal wieviel Mühe man sich auch gibt. Doch es führt vor Augen, um was es eigentlich bei der Erziehung geht. Vorbild sein. Das beschriebene Gegenkonzept zeigt einen schönen Weg, bei dem die Kinder im Fokus stehen und es um die Erziehung zu liebevollen, achtsamen Menschen geht.  Denn wenn die Eltern selbst mit gutem Vorbild vorangehen, ist es für die Kinder leichter sich in der Welt zurecht zu finden und zu reifen, ausgeglichenen Erwachsenen zu werden. Wichtig für die Entwicklung ist, Schutz in der Familie zu finden, Kind sein zu dürfen, in der Jugend auch mal richtig Mist bauen zu können (wer hat das nicht?) und trotzdem den Rückhalt und die Liebe der Eltern zu erfahren.

Wer selbst nicht das Glück hatte, einen solchen Rückhalt genießen zu können, wird verstehen, welche Folgen es haben kann, wenn man sich unverstanden oder alleingelassen fühlt. Wichtig ist aber auch für Eltern den Zeitpunkt zu erkennen, an dem man loslassen sollte, und dass man sich auch nicht lebenslang für die Handlungen der Kinder verantwortlich fühlen sollte. Es gibt einfach Menschen, die unbelehrbar sind oder einfach auch andere Ansichten haben und sich trotz eines starken und sicheren Elternhauses, in dem sie sich frei entfalten durften, von diesem abwenden und einen anderen Weg einschlagen.

 

Vorbild sein.

 

Es geht darum, dass aktiv etwas für die Zukunft der Kinder getan werden kann. Die Art und Weise der Erziehung und das Umfeld, in dem sie aufwachsen, vereinfacht es ihnen zu starken Frauen und Männern heranzuwachsen. Die persönliche Entfaltung ist extrem wichtig für die Entwicklung und Zufriedenheit eines Menschen. Den Grundstein für ein erfülltes und zufriedenes Erwachsenenleben, kann man also bereits im Kindesalter legen. Wie schwierig es sein kann, den richtigen Mittelweg zwischen zu krasser Bevormundung und Laissez-faire zu finden, zeigt die immer wieder aufkommende Berichterstattung zum Thema Helikopter-Eltern. Oft gleicht Kindererziehung dem Topfschlagen im Minenfeld. Vor allem, weil es kein Richtig oder Falsch gibt. Bei jedem Kind ist ein anderer Weg richtig, kein Kind gleicht dem anderen, weil eben kein Mensch dem anderen gleicht. Ebenso ist jede Lebenssituation individuell. Gemein ist allen jedoch eins: Priorität sollte immer das Kind haben, da der Rückhalt durch Familie und Freunde maßgeblich mitbestimmen, ob es zu einem glücklichen Menschen heranwachsen kann.

Auch wenn alleinerziehende Eltern sich einen neuen Partner wünschen, ist Feingefühl gefragt. Ein stabiles Umfeld ist wichtig, damit sich das Kind entfalten kann. Da kann ein neuer Partner das Gleichgewicht empfindlich stören; Eifersucht und der Rückzug vom jeweiligen Elternteil können die Folge sein. Auch wenn es manchmal schwierig sein kann, einen kühlen Kopf zu bewahren, sollte das Wohl des Nachwuchses mitbedacht werden, auch wenn dies nicht bedeutet, dass sich das Elternteil nicht auf etwas Neues einlassen darf. Deswegen sollte die Beziehung erst gefestigt sein, bevor das Kind den neuen Partner kennenlernt (auch hier ist die Vorgehensweise wieder abhängig von verschiedenen Faktoren wie Alter, Reife, Vorerfahrungen). Es kann auch sinnvoll sein, das Kind behutsam in die Partnerwahl zu integrieren. Schließlich bedeutet ein neuer Partner auch für den Nachwuchs eine einschneidende Veränderung.

   
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