Warum Ignoranz nicht immer Abneigung bedeutet
Wenn es denn immer so einfach wäre. Ich mag dich – du magst mich. Leider ist das nicht immer der Fall und man weiß oftmals nicht wirklich, woran man beim anderen ist. Wir kennen es selbst, denn nicht immer kann man seine Zuneigung offen zeigen, ist durch etwas verunsichert und zieht sich dann zurück. Der andere steht der Situation ratlos gegenüber. Gerade Frauen interpretieren dieses Ignorieren von Männern als Desinteresse und ziehen sich zurück. Die Männer denken dann wiederum, dass auch die Frauen kein Interesse mehr haben. Ein genauer Blick auf die Umstände und die Person lohnen jedoch, denn oft ist es anders als es aussieht…
Männer machen sich nicht gerne verletzbar, Frauen sind da oft mutiger.
Wenn es darum geht Gefühle zu zeigen, sind Männer häufig sehr speziell. Sie haben große Angst davor verletzt zu werden und gehen deshalb von vorneherein sehr kritisch an die Sache heran und sind dann gerne mal sehr grummelig und einsilbig zu der Dame, die sie eigentlich sehr gerne mögen. Frauen sind da häufig mutiger und offensiver. Nach dem Motto „wer nicht wagt, der nicht gewinnt“, gehen sie offen auf den Mann zu und wollen ihn besser kennenlernen. Soweit kommen die Herren gar nicht. Deshalb lohnt oft ein zweiter Blick, auch wenn es scheinen mag, als wäre der Mann nicht interessiert. Vielleicht weiß er einfach nur nicht, wie er sich nähern soll und hat Angst einen Korb zu bekommen oder belächelt zu werden. Es kann sich also lohnen sich um ihn zu bemühen und ihn aus der Reserve zu locken.
„Es ist wichtig, nicht alles preiszugeben.“
Diesen Satz hört man leider sehr oft. Doch wenn man dadurch unnahbar wirkt, obwohl jemand eigentlich sehr interessiert an einem ist, geht der Schuss nach hinten los. Vor dem ersten Date mag es in Ordnung sein, ein wenig unnahbar wirken zu wollen und sich so zu schützen, allerdings sollte sich diese Einstellung im Zwiegespräch dann etwas lockern, sodass der andere überhaupt eine Chance hat.
Unsicherheit kann lähmend wirken.
In einigen Fällen ist es schlichtweg so, dass Mann oder Frau gerne würde, aber nicht kann. Sie sind wie gelähmt und nehmen alles aus der Beobachterperspektive wahr. Nicht selten passiert es auch, dass man nicht wahrhaben will, dass der andere ernsthaft interessiert ist und sich deshalb sicherheitshalber zurückzieht – ein Trugschluss, der einen wunderbaren Menschen aus dem Leben drängen kann, mit dem man unter Umständen hätte sehr glücklich werden können. Viele warten auch auf ein Zeichen der Bestätigung, wissen aber nicht worauf sie achten sollen. So vergeht Zeit, in der man sich längst hätte treffen und näher kennenlernen können.
Der größte Feind schaut einem aus dem Spiegel entgegen.
Viele Menschen halten sich auch selbst für bindungsunfähig oder so verkorkst, dass sie sich jemand anderem nicht „antun“ wollen und sich deshalb lieber von ihm fernhalten, um sie oder ihn damit zu schützen. Fehlendes Selbstbewusstsein lässt mehr Beziehungen scheitern, als man annehmen mag. Menschen verunsichern sich selbst so stark oder sind der Überzeugung eine Last oder nicht genug für den Partner zu sein und zerstören damit am Ende das Vertrauen und die Beziehung selbst. Dieses destruktive Verhalten kann man sich durch bewusste und selbstreflektierende Gespräche mit dem Partner oder Freunden bewusst machen und es ablegen. Zudem kann man trainieren lockerer zu werden. Auch wenn es am Anfang ziemlich holprig und so manches Mal unangenehm sein kann, hilft es doch zu üben, wie man am besten andere Leute anspricht und mit ihnen ins Gespräch kommt. Übung macht den Meister und es ist immer noch besser einen peinlichen Gesprächseinstieg zu haben als gar keinen.
Wer nicht wagt, hat schon verloren.
Zwei einfache Fragen können helfen, den Mut zu finden, umd das Verhalten zu ändern:
1.) Ist es wirklich so schlimm sich jetzt einmal zu überwinden, dann aber Sicherheit zu haben?
2.) Kannst du mit den „was wäre wohl geworden, wenn – Gedanken“ leben?