Die Wissenschaft des Flirtens

Die Wissenschaft des Flirtens

Flirten kann eines der spannendsten und auch angenehmsten Aspekte des (Single-)Lebens sein, eine geradezu berauschende Erfahrung, die das Herz schneller schlagen lässt. Das Gefühl, seinen Flirtpartner erröten oder den Blick senken zu lassen, ist schon seltsam, aber auf jeden Fall mit Befriedigung verbunden. Der Gedanke, dass Flirten eine Frauendomäne ist, ist schlichtweg falsch. Alleine schon der Akt, jemandem entsprechend eindeutige Blicke zuzuwerfen, darf bereits als Flirten betrachtet werden, daher spielen Männer eine mindestens gleichberechtigte Rolle im Flirtakt.

Flirten ist wie ein Tanz, der sorgfältig platzierte und gut getimte Schritte erfordert. Und für Männer ist es höchste Zeit, sich von alten Tricks, Flirttechniken und Anmachsprüchen zu verabschieden. Stattdessen sollte sich die Männerwelt bei ihrem Tanz künftig von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Studien führen lassen, denn über die Wissenschaft des Flirtens gibt es überraschende Dinge zu lernen.

Flirten beginnt mit Blickkontakt

Es ist nicht übertrieben zu behaupten, dass jeder Flirt seinen Anfang mit einem Blickkontakt nimmt. Noch bevor nur ein Wort gewechselt wurde, sind alle Chancen bei der Frau vom anderen Ende des Tresens dahin, wenn sie nicht für mindestens zwei Sekunden Blickkontakt mit ihr halten. Augen sind geschlechterübergreifend das wichtigste Instrument beim Flirten. Blicke sind magisch und mächtig. Dabei ist es ein schmaler Grad zwischen intensivem Starren und unschuldigem Blick, den es zu bewandern gilt. Dies ist auch der Grund, warum wir direkten Blickkontakt in der Regel auf nur ein oder zwei Sekunden beschränken. Ein guter Plan beim Flirten ist, sobald ein Gespräch aufgenommen wurde, in Momenten des Zuhörens mehr Blickkontakt herzustellen und beim eigenen Sprechen, den Blick auch mal abzuwenden.

Womit wir überleiten können zum Thema verbale Kommunikation. Natürlich haben Männer und Frauen in Bezug auf Kommunikation und Small Talk häufig völlig gegensätzliche Ansichten, und doch ist es möglich, ansprechende und unterhaltsame Gespräche untereinander zu führen und dabei ohne überflüssiges Getue auszukommen. Beide Geschlechter können sich die Wahrheit zurechtbiegen, um in einem besseren Licht zu stehen und speziell in ersten Gesprächen sind veränderte Verhaltensweisen, übertriebenes Posen und Unwahrheiten (auch unbeabsichtigte) zu beobachten. Davon ist deutlich abzuraten!

Ein Mann, der sein gesamtes Verhalten und die Kommunikation auf das Ziel auslegt, eine Frau verführen zu wollen, erfindet eine Persönlichkeit, die er eigentlich nicht ist. Für Frauen gilt dies in gleichem Maße: Ein erfundenes "Ich liebe dich", nur um dies vom Mann erwidert zu bekommen, ist nicht aus tiefstem Herzen ehrlich. Hier raten wir: Ehrlich währt am längsten! Spiele keine Spielchen und du wirst belohnt.

Körpersprache wichtiger als verbale Kommunikation

Wer denkt, Informationen werden nur durch das gesprochene Wort ausgetauscht, der täuscht sich. Forschungen ergeben folgendes Bild: Nur 7% der Informationen werden über den gesprochenen Inhalt ausgetauscht, 38% über Stimme und Tonalität sowie unglaubliche 55% der Informationen werden über die Körpersprache vermittelt. Bist du dir jederzeit über die Bedeutung deiner Mimik und Gestik bewusst? Wenn nicht, dann gilt es, diesen Umstand ganz schnell zu akzeptieren und beim Flirten gewinnbringend für dich einzusetzen. Diesen Erkenntnissen zu Folge sind Anmachsprüche vollkommen überbewertet, vielmehr solltest du dich mit dem Konzept des Mirroring vertraut machen. Passe deine Körpersprache an die deines Flirts an. Es liegt in der Natur des Menschen, sich in Gegenwart von Personen, die die eigene Mimik und Gestik spiegeln, wohl zu fühlen und diese sympathisch zu finden. Mit dieser Anpassung der Körpersprache kommst du beim Flirten auf eine Wellenlänge mit deinem Gegenüber und damit auf einen guten Weg zum erfolgreichen Flirten.

Anziehungskraft hat einen biologischen Ursprung

Die oft zitierten inneren Werte zählen beim Flirten erst einmal gar nicht, Punkt! Bevor ein Sturm der Entrüstung losbricht: Anziehungskraft hat ihren Ursprung in den Tiefen der Biologie und wird erst einmal vom Aussehen einer Person gesteuert. Sich gegen diese biologische Wahrheit zu wehren, ist kaum möglich. Du solltest dich vielmehr von ihr leiten lassen. Durch die Evolution ist die Gleichung: Gutes Aussehen = Gesundheit = starke Nachkommen tief in uns Menschen verankert. Die Reaktion auf die visuellen Reize, die uns ein Flirt bietet, ist jedoch bei Männern und Frauen unterschiedlich stark ausgeprägt. Für Männer konnten Wissenschaftler belegen, dass Frauen mit einem Wert von 0,7 in der Rechnung Taillenumfang dividiert durch Hüftumfang von Männern grundsätzlich als attraktiv bewertet werden. Bei Frauen ist es weniger der Körper als ein markantes Gesicht, das bei Frauen für Aufmerksamkeit sorgt, wie zum Beispiel ein breiter Kiefer.

Neben diesen und vielen weiteren wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Flirten, können wir am Ende aber doch festhalten, dass Flirten kein Spiel ist, das immer den gleichen Regeln folgt. Und das macht doch schließlich auch den Reiz des Flirtens aus, dass wir uns immer wieder dem Unerwarteten hingeben.

Bildquelle: © Yü Lan / fotolia.com

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