Deshalb bleiben unglückliche Paare zusammen

Deshalb bleiben unglückliche Paare zusammen

Kennst du auch ein Paar, das offenkundig nicht mehr wirklich glücklich ist oder nicht zusammen zu passen scheint und trotzdem noch zusammen ist? Manch einer kennt es auch aus eigener Erfahrung und hat auch schon an einer Beziehung festgehalten, obwohl sie ihn nicht (mehr) erfüllt hat. In manchen Fällen handelt es sich nur um eine Durststrecke, die sich „wegarbeiten“ lässt und der Beziehung neuen Schwung gibt, oft ist es jedoch aussichtslos und man bleibt, obwohl man eigentlich gehen sollte. Die Beweggründe dafür sind unterschiedlich, manchmal möchte man den Anderen in einer bestimmten Situation einfach nicht alleine lassen und bleibt später, weil man einfach nicht weiß wie man gehen soll. Oder der Gedanke die gemeinsame Wohnung und alles, was man sich zusammen aufgebaut hat, einfach zurückzulassen, erscheint zu schwer und schlicht zu aufwendig. Warum also bleibt man in so einem Fall, obwohl eine Trennung besser wäre? Wissenschaftler gingen dieser Frage nun auf den Grund und fanden etwas Interessantes und gleichzeitig Erschreckendes dabei heraus.

Die Studie

Bei der Befragung von 1000 Studienteilnehmern wurden vier Gruppen gebildet, die sich ein jeweils anderes Szenario einer unglücklichen Beziehung vorstellen sollten. Gruppe 1 war demnach seit 10 Jahren unglücklich verheiratet, während Gruppe 2 sich erst seit einem Jahr in der gleichen Situation befand. Gruppe 3 hatte mit dem Partner ein Haus gekauft und die letzte Gruppe befand sich in einer Situation, in der sie bereits ernsthaft versucht hatten, die Ehe zu retten.

Das Ergebnis

Überraschend und erschreckend zugleich, waren die Ergebnisse der anschließenden Befragung, bei der die Wissenschaftler wissen wollten, ob die Teilnehmer in der Beziehung bleiben oder sie beenden würden. 35 % der Teilnehmer würden in der Ehe bleiben, die bereits seit 10 Jahren besteht, ebenso wie in der Beziehung, bei der man ein gemeinsames Haus gekauft hat. Hingegen würden 25% der Personen, die sich in einer einjährigen Ehe befunden hatten, trennen.

Die Erklärung

Die Wissenschaftler erklären diese Entscheidung mit dem „Sunk Costs Effect“, der beschreibt, dass man an etwas festhält, weil es bereits viel Zeit, Aufwand und auch Geld in Anspruch genommen hat. Die Investition wäre also „sinnlos“ gewesen und demnach müsste man sich dem Scheitern und dieser Art des Verlusts zusätzlich zur Trennung stellen. Mit einer glücklichen Beziehung hat das natürlich nichts zu tun, erklärt aber das Verhalten dieser Paare. Das bedeutet, dass diese Paare einen ungewissen Neuanfang und damit verbundene mögliche Veränderungen des gesellschaftlichen Umfelds nicht riskieren wollen, obwohl ihnen bewusst ist, dass sie nicht glücklich sind.

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