Das kleine ABC der Eifersucht

Das kleine ABC der Eifersucht

Immer wieder erwischt Miriam sich dabei, wie sie heimlich die What`s-App-Nachrichten ihres Partners Christian durchschnüffelt; Mike ist dankbar, wenn seine Freundin Helena vergessen hat, sich bei Facebook auszuloggen und der dreijährigen Sofie gefällt es gar nicht, wenn Mama Cousin Felix in ihren Armen hält. Alle Drei sind grundverschieden, sie plagt jedoch die gleiche Sucht – die Eifersucht.

Was aber ist eigentlich Eifersucht?

Ist Eifersucht etwas ganz normales oder verbirgt sich dahinter eine ernstzunehmende Erkrankung? Laut Duden ist Eifersucht eine „(…) starke, übersteigerte Furcht, jemandes Liebe oder einen Vorteil mit einem anderen teilen zu müssen oder an einen anderen zu verlieren.“ Demnach handelt es sich bei Eifersucht also nicht um eine Krankheit, sondern um eine Verlustangst, bei dem sich der Eifersüchtige darum sorgt, seinen Partner oder dessen Liebe mit einem Anderen teilen zu müssen, beziehungsweise diesen an eine andere Person verlieren zu können. Wer eifersüchtig ist, kann sich jedoch durchaus in eine krankhafte Angst hineinsteigern.

Wieviel Eifersucht ist gut?

Da sich Menschen allerdings sehr in der Art und Weise wie sie eifersüchtig sind unterscheiden, stellt sich die Frage, wie viel Eifersucht überhaupt normal ist? Experten differenzieren hierbei zwei Arten von Eifersucht – die „Gute“ und die „Böse“. Während die gute Eifersucht als ein normaler und sogar positiver Bestandteil einer jeden Partnerschaft angesehen wird, ist bei der bösen Eifersucht Vorsicht geboten.¹  Denn die pathologische Eifersucht, wie die böse Eifersucht in Fachkreisen auch genannt wird, nimmt abnormale Züge an. Zu ihr „(…) wird einerseits der Eifersuchtswahn, die unbegründete Eifersucht mit ständigem kontrollieren gezählt, andererseits die exzessive Entartung in Gewalt.“ ²  Dieses Verhalten führt langfristig zur Zerstörung der Gefühle und somit zum Ende der Beziehung.

Der Eifersucht entgegenwirken

Wie aber können Eifersüchtige dieser Gefahr entgegenwirken und ihre „bösartigen“ Eifersuchtsattacken bekämpfen? Diplom-Psychologe und Lehrer für Paartherapie Michael Cöllen weiß Rat, denn pathologische Eifersucht kommt nicht von ungefähr. Insbesondere Menschen die von dieser Art der Eifersucht betroffen sind, haben häufig mit Minderwertigkeitskomplexen, mangelndem Selbstbewusstsein und Unsicherheit zu kämpfen. Daher empfiehlt der Experte, dass Betroffene zwingend an ihrem Selbstwertgefühl arbeiten sollten, um im Umgang mit anderen Menschen die Angst zu verlieren, gegen ein sympathischeres, attraktiveres und klügeres „Exemplar“ ausgetauscht zu werden (Mehr dazu hier).

Eine weitere Möglichkeit, Momente der Eifersucht zu zähmen, stellt die sogenannte Gedankenstopp-Methode der PAL Verlagsgesellschaft dar. Demnach kann die Situation innerhalb derer eine Person eifersüchtig wird erfolgreich entschärft und ein Eifersuchtsanfall wie folgt gestoppt werden:

Sobald die betroffene Person erste Anzeichen der Eifersucht bemerkt, sollte sie laut „STOPP“ sagen. Dieser Schritt führt dazu, dass die Eifersuchtsgedanken unterbrochen werden. Damit diese Unterbrechung allerdings tatsächlich einen Stopp bzw. eine Beendigung der Eifersucht bewirkt, folgt direkt im Anschluss die Ablenkung. In dieser Phase wird die Person je nach Belieben beispielsweise durch Sport, Singen oder Freunde treffen aktiv, sodass daraus im besten Fall das gänzliche Verschwinden der Eifersuchtsgedanken resultiert (Mehr dazu hier).

Eifersüchtigen kann also geholfen werden: Stärken Sie ihr Selbstbewusstsein, hören Sie auf Ihr Inneres und Eifersucht oder Verlustangst wird schon in Kürze ein Fremdwort für Sie sein und in ihrer Beziehung keine Rolle mehr spielen! Und das beste daran: Es wird der Beziehung gut tun und ihre Liebe stärken.

Bildquelle: © Dan Race/ fotolia.com

Textquelle: 1, 2 Deutschbein, Thomas (2010): Freiheit von der Eifersucht: Wege zu einer neuen Partnerschaft, 1. Auflage, S. 49.

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