Wie kommt man gut über eine Trennung hinweg?

Wie kommt man gut über eine Trennung hinweg?

Eine Trennung ist nicht das Ende der Welt, auch wenn es manchmal so scheinen mag. Im Gegenteil bedeutet sie immer auch die Möglichkeit für einen Neuanfang und das Ablegen alter Verhaltensmuster. Aus einer Trennung kann man viel lernen und vor allem an ihr wachsen. Je eher man beginnt das Geschehene zu verarbeiten und den Blick in die Zukunft zu richten, desto besser kann der Schmerz über die Trennung vergehen. Der erste Schritt ist immer seinen Frieden mit der Situation zu machen und die Gründe für das Beziehungsaus, sowie die neuen Perspektiven und Möglichkeiten auszuloten. Denn weiter geht es immer…

Ein Lebensabschnitt endet – und ein neuer beginnt

Trennungen sind immer ein einschneidendes Erlebnis. Der Plan, das Leben mit diesem einen Menschen zu verbringen, ist gescheitert, Gefühle liegen brach und alles scheint erstmal in einem riesigen Scherbenhaufen vor einem zu liegen. Nun kommt es auf den Umgang mit der Situation an. Eine Trauer- und Verarbeitungsphase ist wichtig und braucht Zeit. Oft kann man am Anfang gar nicht begreifen wie es so weit kommen konnte und steht der Situation hilflos gegenüber. Und zwar unabhängig davon, ob man verlassen wurde, verlassen hat oder sich einvernehmlich getrennt hat. Wenn die erste Phase überwunden ist, kann man sich jedoch vollkommen neu erfinden und zu einem stärkeren Ich wachsen. Denn irgendwo gibt es jemanden, der nur darauf wartet, dieses neue Ich kennenzulernen. Nun kommt es ganz darauf an, wie man den Neustart gestaltet.

Die Selbstakzeptanz

Der erste Schritt in die richtige Richtung ist das Wahrnehmen des eigenen Status. Zu begreifen, welche man Bedürfnisse man hat, welche Menschen einem gut tun, ob man sich zurückziehen oder unter Menschen gehen möchte, ist enorm wichtig. Viele Menschen geben sich nach der Trennung den Empfehlungen ihrer Freunde hin, werden mitgeschleppt zu Veranstaltungen, Grillabenden und schlimmstenfalls neuen potentiellen Partnern vorgestellt. Doch es braucht Zeit bis man eine Trennung akzeptiert und überwunden hat. Mitunter kann es Jahre brauchen, bis der Schmerz vergangen ist, weil man sich nicht über sich und die Situation bewusst werden kann. Kommt man allerdings zur Ruhe, lässt alle Gefühle, wie Trauer, die Wut und was noch alles unter der Oberfläche brodelt zu und hört in sich hinein, dann wird sich nach und nach ein neuer Weg auftun. Man macht Pläne für das Wochenende, genießt die Zeit alleine oder mit Freunden und findet sich langsam in der neuen Lebenssituation zurecht. Noch einmal die Freiheit genießen, alles tun zu können, was man möchte, ohne dabei Rücksicht auf einen anderen Menschen nehmen zu müssen.

Gebrochenes Herz aus Papier vor einem Himmel.

Die Selbsterkenntnis

Im nächsten Schritt, nach der ersten Trauerphase, kommt man an den Punkt, an dem man Dinge in Frage stellt. Wir neigen im Nachhinein oft dazu Menschen und Situationen zu schönen und zu idealisieren, obwohl sie eigentlich gar nicht unseren tatsächlichen Bedürfnissen entsprochen haben. Nun kann man all dies, das eigene Verhalten und die Erfahrungen, die man gemacht hat, Revue passieren lassen und sie ganz ehrlich hinterfragen. Dabei wird sich herausstellen, dass es einige Dinge gibt, die man eigentlich nur seinem Partner zuliebe gemacht hat und nun im Endeffekt nichts davon hat. Bei der Selbstanalyse sollte man folgende Punkte klären:

Was habe ich für mich getan und was eher meinem Partner zuliebe?

Wie stehe ich zum Geschehenen, habe ich Schuldgefühle?

Wie steht es um meine Selbstachtung? Fühle ich mich einsam und hilflos oder kann ich die Situation in den Griff bekommen?

Wer bin ich nun und wer möchte ich sein?

Welche Ziele habe ich?

Diese Fragen helfen dabei sich erstmal zu orientieren und herauszufinden, woran man arbeiten möchte und sollte. Oft tut es auch gut zu verreisen oder Freunde, die weiter weg wohnen zu besuchen oder in den Urlaub zu fahren, um im wahrsten Sinne des Wortes Abstand zu gewinnen und die Dinge etwas neutraler betrachten zu können.
Nicht weiterbringen werden einen Selbstzweifel und Schuldzuweisungen an sich oder andere. Die Situation ist nun, wie sie ist und man kann sie akzeptieren oder sich an ihr aufhängen und stehen bleiben. Dann ist man in der Situation gefangen.

Der Neubeginn

Wenn man sich selbst durchleuchtet hat, erkannt hat, was man braucht und auch nicht mehr möchte, dann kann der neue Lebensabschnitt beginnen.
Das Bewusstsein darüber, was man alles geschafft hat (und auch wieder schaffen kann) ist besonders wichtig. Man kann sich anhand dessen vor Augen führen, wozu man selbst in der Lage ist und dass das persönliche Glück nicht von einem anderen Menschen abhängig sein sollte. Aller Anfang ist schwer, aber mit der Zeit gewinnt man Routine und findet oftmals sogar Spaß daran, sich selbst neu zu erfinden und sich zu verändern. Nun kann man die Dinge tun, die man aus Rücksicht auf den Partner nicht getan hat, verrückte Haare, ausgefallene Kleidung, mehr Zeit für Sport oder Freunde, spontane Städtetrips – es gibt vieles, das man tun kann, wenn man denn nur nach vorne schaut. Dabei gewinnt man neue positive Erfahrungen und Lebensfreude und überdies die Erkenntnis, dass man seines eigenen Glückes Schmied ist. Auf dieser Reise zu sich selbst, beginnt man den Schmerz über die Trennung langsam mit neuen, positiven Erfahrungen zu überschreiben und begreift: es geht immer weiter.

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