Valentinstag - Nein, danke!

Valentinstag - Nein, danke!

Unsere Redaktion ist zweigeteilt. Während sich die einen total auf den Valentinstag mit ihrem Schatz freuen, finden andere, dass der Tag der Liebe immer dann sein kann, wenn man selbst es möchte. Sie brauchen keinen Valentinstag, finden ihn überflüssig. Deshalb hier ein Artikel zu Ungunsten der Blumenindustrie…

Immer mehr Menschen wenden sich ab vom Valentinstag, der zu einem Zwang, rote Rosen und Romantik in der Pralinenpackung zu verschenken, verkommen ist. Und damit sind sie nicht alleine. Einer aktuellen Studie zu Folge sind rund 66% der Menschen genervt vom Valentinstag und seinen „Bräuchen“. Zeit, sich einmal genauer anzuschauen, woher das Ganze überhaupt kommt und ein paar Argumente gegen den 14.Februar zu sammeln.

Eigentlich weiß auch niemand so genau, warum wir den Valentinstag feiern. Unschön, dass der Kommerz im Vordergrund steht. Denn Namensgeber war der Märtyrer Valentin von Rom, ein Bischof, der Paare trotz eines Verbots von Kaiser Claudius II. traute. Dass sich zu diesem Anlass jedoch Liebende mit Pralinen und Blumen beschenken sollen, entstammt wohl eher einem hellen Kopf der Blumenindustrie, der den 14. Februar zu diesem Zweck instrumentalisiert hat. Womit wir auch schon bei der Frage wären, ob man sich nicht an allen anderen Tagen des Jahres genauso oder sogar noch mehr über Blumen oder eine kleine Aufmerksamkeit freut, da diese dann nicht wegen des speziellen Anlasses, sondern tatsächlich weil man seinem Partner eine Freude machen wollte, gekauft wurden. Apropos eine Freude machen, sich schick zu machen und zusammen essen zu gehen ist etwas Schönes, wenn man nicht in einem Restaurant gefüllt mit anderen Paaren sitzt, die aus genau demselben Anlass auch dort sind. Das ist doch ein bisschen zu sehr Massenabfertigung und Null Individualität, oder?

Wenn man seine Liebe unbedingt an einem bestimmten Datum feiern will, warum dann nicht wenigstens am eigenen Jahrestag. Das ergibt wenigstens Sinn. Den Hochzeitstag feiern wir ja auch jährlich an dem einen speziellen Datum. Wie abstrus ist die Vorstellung, es gäbe einen kollektiven „Hochzeitstag-Tag“, an dem verheiratete Paare feiern, dass sie verheiratet sind. Genauso ist es mit dem Valentinstag. Und noch einmal zurück zu den Geschenken: die Idee mag ja nett sein, aber wie kann man es denn gutheißen, dass Jahr für Jahr kitschige und unnötige Stoffbärchen, singende Herzen, oder gar unschuldige Welpen mit roter Schleife verschenkt werden? Bis auf die Welpen sind diese Geschenke, oder nennen wir sie besser Opfergaben, oft in letzter Minute an der Tankstelle oder einem Blumenladen gekauft. Gutscheine für tolle Unternehmungen zu Zweit von namhaften Anbietern wandern zu Tausenden über die Ladentheken, weil aufgrund eines Datums und eines Schenkzwangs schnell etwas hermuss, damit die Pflicht erfüllt wurde. Ist das der Sinn des Ganzen? Der Gedanke seine Liebe zu feiern? Sicher nicht.

Und zum Schluss kommt das Schlimmste am Valentinstag: er nervt. Und zwar nicht nur alle Singles, sondern auch viele Paare. Denn man wird medial erschlagen von ihm. Überall Herzchen und Rosen und tolle Geschenkideen. Fernsehwerbung ermahnt uns, nicht zu vergessen, dass am 14. Februar Valentinstag ist. Wow, danke! Als hätte irgendjemand eine Chance das zu vergessen. Man kann es also gar nicht richtigmachen. Man muss mit dem Partner drüber reden. Festlegen, ob man was macht, ob wirklich beide genervt sind. Wenn einer sich nämlich etwas erhofft und dann vor den Kopf gestoßen ist, weil er sich vergessen fühlt, kann ganz schnell der Haussegen schief hängen. Und alles nur wegen des armen Bischofs. Wenn der mal wüsste, was er damit angerichtet hat…

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