Schweigen und Stille beim Date vermeiden

Warum ist Stille manchmal so laut?

Gemeinsam schweigen zu können ist etwas Schönes, erfordert aber, dass man sich wirklich nahesteht. Sonst wird die Stille schnell unangenehm. Doch woran liegt das? Schweigen ist uns unangenehm geworden, weil die gesellschaftliche Akzeptanz für das Sprechen viel höher ist. Wir sind es gewohnt viel und eigentlich immer zu reden, damit es nicht still wird. Dabei drücken wir jedoch nur das aus, was wir anderen wirklich mitteilen und sie wissen lassen wollen. Interessanterweise ist das Schweigen viel aussagekräftiger. Denn dann zeigen sich die tatsächlichen Emotionen eines Menschen. Das, was nicht in Worte gefasst werden kann, drückt oft mehr aus als das, was gesagt wird.

Die Gedanken überschlagen sich

Warum Schweigen unangenehm ist, erklärt sich durch ein psychologisches Phänomen. Denn unangenehme Stille führt zu einer Art Scham, die wir empfinden, weil wir eigentlich gar nicht schweigen wollen. Der Urpsrung für dieses Gefühl liegt oft in dem Umstand begründet, dass das Schweigen nur entsteht, weil beide sich viel zuviele Gedanken machen. Zum einen rattern bei einem Date häufig die schlimmsten Gedanken à la “Was denkt er, wenn ich das jetzt sage?” durch die Köpfe. Auch die Sorge, dass man den anderen langweilen oder vergraulen könnte und das Date somit das letzte Treffen wäre, baut Druck auf. Zum anderen haben viele Singles die Sorge, dass sie sinnlose Dinge von sich geben und der andere nicht erkennt, wie klug sie eigentlich sind. Das Selbstvertrauen bekommt in solchen Momenten oft einen herben Schlag und lässt Meschen schweigen, obwohl sie es eigentlich gar nicht wollen.

Zeit nehmen und ruhig durchatmen

Da hilft nur eins: den Kopf anschalten und tief durchatmen. Und nachdenken, bevor man redet. Was schwierig klingt, ist eigentlich ganz einfach, wenn man wieder Herr der Lage wird. Dazu muss man die Situation einmal mit Abstand betrachten. Denn, wenn man sich kurz sammelt und nachdenkt bevor man wieder anfängt zu sprechen, entsteht von ganz allein ein normales Gespräch. Wenn man aber nur Belanglosigkeiten hervorsprudelt, um die Stille zu füllen, wird der andere einen wahrscheinlich nicht unterbrechen, um ein neues, sinnvolles Thema anzuschneiden. Es ist nichts Schlimmes daran einen Moment nachzudenken dann und ein neues Thema anzufangen. Wer nur vor sich hinplappert, riskiert viel eher für oberflächlich gehalten zu werden und nicht so wahrgenommen zu werden, wie er wirklich ist. Bindung und Anziehung entstehen eben auch durch Gesprächstiefe.

Aufhören zu interpretieren

Das größte Problem ist häufig, dass beide Datingpartner das Vehalten des anderen versuchen zu interpretieren und zu wissen glauben, warum der andere schweigt. Tatsächlich liegt man bei seinen Vermutungen häufig daneben. Also geht man häufig vom schlechtesten Fall aus, obwohl das Schweigen des Dates nur Unsicherheit ausdrückt. Oft wird auch der andere durch die Stille eingeschüchtert und traut sich nicht mehr zu sprechen. In solchen Momenten hilft nur die Flucht nach vorne und sich der Situation zu stellen und sie offen anzusprechen. Denn in dem Moment, in dem man zugibt, sich unsicher zu fühlen und nicht zu wissen, was man sagen soll, öffnet man sich dem Datingpartner. Dazu gibt man ihm die Chance das eigene Schweigen zu brechen und das Gespräch aufzulockern, da es ihm möglicherweise genauso geht.

Der Schlüssel zur Auflösung und Vermeidung von peinlichem Schweigen bei einem Date ist also Offenheit. Wer dann noch mutig ist, kann einfach sein Lieblingstthema anschneiden oder über etwas sprechen, das er oder sie gerne tut. Spricht man über etwas, das einen interessiert, fühlt man sich automatisch sicherer. Außerdem kann der andere dazu Fragen stellen, sodass ein richtiges Gespräch entsteht.